Während kontinuierlich neue Kommunen in den Planungsprozess einsteigen – wie jüngst Nordenham und Rastede – haben die ersten Städte und Gemeinden ihre Wärmepläne bereits abgeschlossen. Cloppenburg, Vechta, Bösel, Lohne und Geestland gehören zu den Vorreitern, die nun eine strategische Grundlage für eine klimaneutrale Wärmeversorgung besitzen.
Warum Wärmeplanung?
Die kommunale Wärmeplanung ist ein entscheidendes Instrument auf dem Weg zur Klimaneutralität. Das Bundes-Wärmeplanungsgesetz (WPG) schreibt vor, dass Kommunen bis spätestens zum Jahr 2045 eine klimaneutrale Wärmeversorgung sicherstellen müssen. Für Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern gilt dabei eine Frist bis zum Jahr 2026 für die Erstellung eines kommunalen Wärmeplans, für alle anderen Kommunen bis 2028. Das Niedersächsische Klimagesetz (NKlimaG) setzt ergänzend ambitionierte Ziele, indem es von Kommunen aktuell verlangt, bereits bis zum Jahr 2040 eine nachhaltige Wärmeversorgung zu entwickeln. Fossile Brennstoffe wie Gas und Öl sollen schrittweise durch erneuerbare Alternativen ersetzt werden.
Erste Ergebnisse und Strategien der Kommunen
Die bereits vorliegenden Wärmepläne von Cloppenburg, Vechta, Bösel, Lohne und Geestland zeigen, dass die Wärmeplanung einen zentralen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leistet und dabei maßgeschneiderte Lösungen liefert. Einige gemeinsame Trends lassen sich aus den bisherigen Wärmeplänen ableiten:
- Identifikation von Wärmenetzgebieten: In allen bisher betrachteten Kommunen gibt es Gebiete, in denen zentrale Wärmenetze wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll erscheinen.
- Wachsende Bedeutung von Wärmepumpen: Besonders in dezentralen Wohngebieten, die den deutlichen Großteil der Eignungsgebiete darstellen, bleiben Wärmepumpen die vielversprechendste Lösung.
- Hoher Sanierungsbedarf: Viele Gebäude wurden vor den ersten Wärmeschutzverordnungen errichtet und bieten erhebliches Potenzial für energetische Verbesserungen.
- Nutzung von Abwärme: Das Potenzial von Abwärme als Teil der Wärmestrategie ist teilweise gegeben. Außerdem kann die Gewinnung von Abwärme aus Fluss- und Abwasser eine Rolle spielen.
EWE NETZ als erfahrener Partner der Kommunen
Mit der Erfahrung aus der Betreuung von mehr als 60 Kommunen hat sich EWE NETZ als wichtiger Partner in der kommunalen Wärmeplanung etabliert. Jannik Hartfil, Leiter der kommunalen Wärmeplanung bei EWE NETZ, erklärt: „Die Wärmeplanung ist ein dynamischer Prozess. Alle fünf Jahre sollten die Pläne aktualisiert werden, um neue technologische Entwicklungen und gesetzliche Vorgaben zu berücksichtigen." Dabei gehe es nicht nur um technische Machbarkeit, sondern auch um Akzeptanz und die aktive Einbindung der Bürgerinnen und Bürger.
Weitere Informationen zur kommunalen Wärmeplanung gibt es hier.