Es ist eines der größten Infrastrukturprojekte in der Geschichte Niedersachsens – es betrifft hunderttausende Verbraucher, Unternehmen und Behörden: Sie alle müssen aktuell umgestellt werden: Weg vom niederländischen L-Erdgas und hin zum H-Erdgas. Dieses H-Erdgas stammt derzeit vor allem aus Norwegen sowie Großbritannien. Das LNG, das bereits in verschiedenen Häfen Deutschlands eintrifft, ist ebenfalls H-Erdgas und stammt aus außereuropäischen Quellen.
Auslöser des Großprojekts
Die Niederlande haben mitgeteilt, dass sie schon in wenigen Jahren ihr L-Erdgas nicht mehr liefern können. Damit ändert sich aber nicht einfach nur die Herkunft des Erdgases. Künftig wird eine andere Gasart durch die deutschen Gas-Pipelines fließen. Auf diese Veränderung bereiten wir große Teile des Nordwestens bereits seit 2018 mit Hochdruck vor.
Uralt-Geräte haben Probleme
Rund 700.000 Erdgasgeräte müssen wir insgesamt umrüsten. Eine große Herausforderung ist hier die Vielzahl an unterschiedlichen Gasgeräten, die Verbraucher auch in Niedersachsen einsetzen: Es gibt über 24.000 verschiedene Varianten, Modelle und Typen. Hinzu kommen unterschiedliche Reparatur- und Wartungszustände.
Dennoch schaffen wir es bislang, durchschnittlich über 98 Prozent aller Kundengeräte an die alternative Gasart anzupassen. Dazu gehören in der Regel sogar Geräte, die bis zu 25 Jahre alt sind. Die allerwenigsten Verbraucher müssen sich also Sorgen um ihr Eigentum machen. Im Laufe des Projekts hat sich bei EWE NETZ aber auch gezeigt, dass sich extrem alte Gasgeräte häufiger nicht mehr anpassen lassen. Meistens gibt es die Hersteller dieser Geräte heute nicht mehr, dann kann dieser leider auch kein Material mehr an EWE NETZ liefern.
Bis nach Ostfriesland und Emsland
Schrittweise arbeiten wir uns seit Projektbeginn in Richtung der deutsch-niederländischen Grenze vor. Wir schalten eine Region nach der anderen jeweils gleichzeitig auf das alternative H-Erdgas um. Im Jahr 2027 wollen wir in Ostfriesland und Emsland das Mammutprojekt abschließen.