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Vom Automotor kennt man es: Kaum eine Maschine verträgt sowohl Diesel als auch Benzin als Kraftstoff. Ähnliches gilt für Gasgeräte in Gebäuden, viele können nur ein bestimmtes Erdgas nutzen: L- oder H-Erdgas. Von dem faktischen Ende des L-Gasimports aus den Niederlanden sind daher in Nord-, Mittel- und Westdeutschland insgesamt mehrere Millionen Gasgeräte betroffen. Denn diese Landesteile beziehen zum Teil seit Jahrzehnten L-Gas. So auch die Region Ems-Weser-Elbe. Der hier verantwortliche Netzbetreiber EWE Netz GmbH beginnt jetzt mit den ersten Kundenbesuchen. Geschätzte rund 700.000 Gasgeräte wird man bis 2027 im Nordwesten manuell erfassen, überprüfen und eventuell an H-Gas anpassen.
Erdgasumstellung in zwei Schritten
Für das Projekt teilte der Netzbetreiber den Nordwesten in über 100 kleine Umstellbezirke ein. „In einem ersten Schritt erfassen unsere Monteure jeweils alle Gasgeräte eines Bezirks. Dafür müssen sie jeden Betrieb und jedes einzelne Gebäude persönlich aufsuchen, das über einen Erdgasanschluss verfügt“, erläutert Kai Janßen, Gruppenleiter für die Erdgasumstellung bei der EWE Netz GmbH. Das Ziel: Den aktuellen Ist-Stand erfahren. Denn viele Fragen sind zu klären. Wie viele und welche Geräte sind tatsächlich im Einsatz? Aus welchem Jahrzehnt stammen die Gasgeräte und in welchem Zustand sind sie überhaupt?
Betroffen sind nicht nur alle Gasheizungen aller Marken, sondern auch alle gasbetriebenen Herde, Wäschetrockner, Durchlauferhitzer oder die große Industrieanlage. Bei Bedarf bestellt der Netzbetreiber für die Kunden alle notwendigen Original-Umrüstsätze bei den Geräteherstellern. „Knapp zwölf Monate nach dem ersten Besuch folgt beim Kunden der zweite Schritt: In der Regel installieren wir dann die Umrüstsätze“, ergänzt Janßen.
Regionale Partner hatten höchste Kompetenz
Bis zu 195.000 Kundenbesuche pro Jahr stehen bei EWE Netz bereits in Kürze auf dem Terminkalender. „Wir wussten sofort, dass wir das ohne zuverlässige Partner nicht schaffen können“, so Janßen weiter. Aufgrund der Größe des Projekts musste der Netzbetreiber eine EU-weite Ausschreibung umsetzen. Durchgesetzt haben sich vor allem Unternehmen aus dem Nordwesten. So stammen fünf von insgesamt sechs beauftragten Unternehmen aus der Ems-Weser-Elbe-Region: Friedrich Vorwerk Service, LF Service, Sieverding Heizungs- und Sanitärtechnik, swb Services und TBD. „Diese Partner hatten die stärksten Angebote und vor allem die überzeugenden Kompetenzen“, unterstreicht Janßen. Als einziges auswärtiges Unternehmen konnte sich die im Ruhrgebiet ansässige LPR GmbH durchsetzen.
Wer bezahlt die Kosten?
Laut EWE Netz sind die Servicebesuche der Gasmonteure und auch die Umrüstsätze im Rahmen der Erdgasumstellung zunächst für Kunden kostenlos. „Kein Kunde wird von uns eine Rechnung erhalten und unsere Monteure verlangen auch vor Ort niemals Geld“, bestätigt Janßen. Rund 300 Millionen Euro wird es kosten, den Nordwesten auf das zukunftssichere H-Gas einzustellen. Nur so können auch in Zukunft zum Beispiel noch die Heizungen in der Region warm werden. Die Kosten der Erdgasumstellung legen alle Netzbetreiber über eine Umlage bundesweit auf alle Gasverbraucher um. Ausnahmen gibt es aber doch: Muss ein Gasgerät zum Beispiel ohnehin repariert oder gewartet werden, dann trägt der Kunde wie gewohnt diese Kosten. Und wenn ein Gerät gar nicht auf H-Gas umrüstfähig ist? Dann muss der Kunde auf eigene Kosten ein neues Gerät kaufen.
Warum wird umgestellt?
Auslöser für das Großprojekt ist ein zunehmendes Schwinden der Förderkapazitäten des L-Gases in den Niederlanden, aber auch in Deutschland. Spätestens ab 2029 kann unser Nachbar nahezu kein L-Gas mehr nach Deutschland exportieren. Das alternative H-Gas stammt vorwiegend aus Russland und Norwegen. Die Kapazitäten sind hier auf Jahrzehnte gesichert. Bei den zwei Gassorten liegt der Unterschied im Energiegehalt: H-Gas (High Calorific Gas) hat einen höheren Methangehalt und setzt daher bei der Verbrennung mehr Energie frei als L-Gas (Low Calorific Gas).
Weitere Informationen zum Thema: www.ewe-netz.de/erdgasumstellung
Erdgasumstellung in zwei Schritten
Für das Projekt teilte der Netzbetreiber den Nordwesten in über 100 kleine Umstellbezirke ein. „In einem ersten Schritt erfassen unsere Monteure jeweils alle Gasgeräte eines Bezirks. Dafür müssen sie jeden Betrieb und jedes einzelne Gebäude persönlich aufsuchen, das über einen Erdgasanschluss verfügt“, erläutert Kai Janßen, Gruppenleiter für die Erdgasumstellung bei der EWE Netz GmbH. Das Ziel: Den aktuellen Ist-Stand erfahren. Denn viele Fragen sind zu klären. Wie viele und welche Geräte sind tatsächlich im Einsatz? Aus welchem Jahrzehnt stammen die Gasgeräte und in welchem Zustand sind sie überhaupt?
Betroffen sind nicht nur alle Gasheizungen aller Marken, sondern auch alle gasbetriebenen Herde, Wäschetrockner, Durchlauferhitzer oder die große Industrieanlage. Bei Bedarf bestellt der Netzbetreiber für die Kunden alle notwendigen Original-Umrüstsätze bei den Geräteherstellern. „Knapp zwölf Monate nach dem ersten Besuch folgt beim Kunden der zweite Schritt: In der Regel installieren wir dann die Umrüstsätze“, ergänzt Janßen.
Regionale Partner hatten höchste Kompetenz
Bis zu 195.000 Kundenbesuche pro Jahr stehen bei EWE Netz bereits in Kürze auf dem Terminkalender. „Wir wussten sofort, dass wir das ohne zuverlässige Partner nicht schaffen können“, so Janßen weiter. Aufgrund der Größe des Projekts musste der Netzbetreiber eine EU-weite Ausschreibung umsetzen. Durchgesetzt haben sich vor allem Unternehmen aus dem Nordwesten. So stammen fünf von insgesamt sechs beauftragten Unternehmen aus der Ems-Weser-Elbe-Region: Friedrich Vorwerk Service, LF Service, Sieverding Heizungs- und Sanitärtechnik, swb Services und TBD. „Diese Partner hatten die stärksten Angebote und vor allem die überzeugenden Kompetenzen“, unterstreicht Janßen. Als einziges auswärtiges Unternehmen konnte sich die im Ruhrgebiet ansässige LPR GmbH durchsetzen.
Wer bezahlt die Kosten?
Laut EWE Netz sind die Servicebesuche der Gasmonteure und auch die Umrüstsätze im Rahmen der Erdgasumstellung zunächst für Kunden kostenlos. „Kein Kunde wird von uns eine Rechnung erhalten und unsere Monteure verlangen auch vor Ort niemals Geld“, bestätigt Janßen. Rund 300 Millionen Euro wird es kosten, den Nordwesten auf das zukunftssichere H-Gas einzustellen. Nur so können auch in Zukunft zum Beispiel noch die Heizungen in der Region warm werden. Die Kosten der Erdgasumstellung legen alle Netzbetreiber über eine Umlage bundesweit auf alle Gasverbraucher um. Ausnahmen gibt es aber doch: Muss ein Gasgerät zum Beispiel ohnehin repariert oder gewartet werden, dann trägt der Kunde wie gewohnt diese Kosten. Und wenn ein Gerät gar nicht auf H-Gas umrüstfähig ist? Dann muss der Kunde auf eigene Kosten ein neues Gerät kaufen.
Warum wird umgestellt?
Auslöser für das Großprojekt ist ein zunehmendes Schwinden der Förderkapazitäten des L-Gases in den Niederlanden, aber auch in Deutschland. Spätestens ab 2029 kann unser Nachbar nahezu kein L-Gas mehr nach Deutschland exportieren. Das alternative H-Gas stammt vorwiegend aus Russland und Norwegen. Die Kapazitäten sind hier auf Jahrzehnte gesichert. Bei den zwei Gassorten liegt der Unterschied im Energiegehalt: H-Gas (High Calorific Gas) hat einen höheren Methangehalt und setzt daher bei der Verbrennung mehr Energie frei als L-Gas (Low Calorific Gas).
Weitere Informationen zum Thema: www.ewe-netz.de/erdgasumstellung