Sonnenfinsternis: Das Stromnetz ist vorbereitet

EWE NETZ: Verbraucher sollen sich so verhalten wie immer
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Oldenburg, 12. März 2015. Mit einem besonderen astronomischen Ereignis startet das Jahr 2015 in den Frühling: Am 20. März wird sich von etwa 9:30 Uhr bis 12 Uhr der Mond zwischen Sonne und Erde schieben. Die Sonnenfinsternis beschäftigt seit Monaten die Betreiber der Stromnetze. Da es durch die Verdunkelung theoretisch zu Problemen bei der Stromversorgung kommen könnte, haben sie sich sorgfältig auf das Ereignis vorbereitet. Die EWE NETZ GmbH geht davon aus, dass mit den getroffenen Maßnahmen die Sonnenfinsternis keine spürbaren Auswirkungen auf die Stromversorgung haben wird.

Dass überhaupt ein Zusammenhang zwischen Sonnenfinsternis und Stromversorgung besteht, hängt mit dem starken Ausbau der Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) zusammen. „PV-Anlagen produzieren Strom durch die Einstrahlung der Sonne. Je mehr Sonnenstrahlen auf eine solche Anlage treffen, umso höher ist die Stromproduktion“, erläutert Torsten Maus, Geschäftsführer der EWE NETZ GmbH. „Wenn sich am 20. März die Sonne verfinstert, geht in kurzer Zeit der Strom, den die PV-Anlagen produzieren, stark zurück und zum Ende der Sonnenfinsternis kommt es zu einem extrem schnellen Anstieg der produzierten Strommenge. Diese Schwankungen entsprechen der Leistung von mehreren Großkraftwerken.“

Grundsätzlich sorgen in Deutschland die vier Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz, Amprion, Tennet und TransnetBW in ihren jeweiligen Regelzonen für die Netzstabilität und gleichen im Zusammenwirken mit den Verteilnetzbetreibern auftretende Schwankungen im Stromnetz aus – entweder, indem Strom zugeführt oder aus dem Netz genommen wird.

Experten rechnen während der Sonnenfinsternis bei klarem Himmel mit einem Rückgang der Stromproduktion von rund zwölf Gigawatt. Dabei ist weniger die verringerte Stromproduktion das Problem. Diese lässt sich durch andere Kraftwerke ausgleichen, die an diesem Tag bereitstehen. Problematisch ist jedoch die Schwankung, zu der es dabei in relativ kurzer Zeit kommen kann. Damit das Stromnetz zuverlässig funktioniert, müssen sich Erzeugung und Verbrauch immer im Gleichgewicht befinden. Und dieses Gleichgewicht wird am 20. März auf die Probe gestellt. Das gilt besonders gegen Ende der Sonnenfinsternis, wenn bei klarem Himmel die Sonne wieder mit voller Kraft auf die PV-Anlagen scheint. Dann kann es innerhalb kurzer Zeit sogar zu einem Anstieg der Stromproduktion um etwa 19 Gigawatt kommen. Das ist eine Leistung, die 19 konventionelle Großkraftwerke erbringen. In diesem Fall müssen dann die Einspeiseleistungen anderer Erzeugungsanlagen reduziert werden. Bleibt der Himmel am 20. März bewölkt, haben die Schwankungen dagegen eine Größenordnung, die unproblematisch ist.

„Bei klarem Himmel ist die Sonnenfinsternis eine echte Herausforderung für die Kraftwerksregelung“, sagt Torsten Fröhlking, der bei EWE NETZ für die Planung der Vorbereitungen auf die Sonnenfinsternis zuständig ist. Dabei ist das Netz von EWE NETZ besonders sicher. Mit einer Ausfallzeit von nur drei Minuten pro Kunde und Jahr gehört es zu den sichersten Netzen in ganz Europa. Deutschlandweit beträgt die Ausfallzeit immerhin 15 Minuten.

Wichtig ist, dass die Netzbetreiber für die verschiedenen Spannungsebenen gut zusammenarbeiten, wenn es darum geht, das Netzsystem stabil zu halten. Beim so genannten Einspeisemanagement hat EWE NETZ seit einigen Jahren gute Erfahrungen gesammelt. Dabei wird zeitweise die Einspeiseleistung von Windenergieanlagen gedrosselt, sobald diese die Stabilität des Gesamtnetzes gefährdet. Durch die vielen Windparks in der Region gehört das zum Alltag in der Netzleitstelle von EWE NETZ.

Darüber hinaus ist EWE NETZ auf diesen Tag aber auch besonders vorbereitet. So wird das Personal in der Netzleitstelle aufgestockt und alle planbaren Wartungsarbeiten ruhen in dem kritischen Zeitraum.

Während der Sonnenfinsternis arbeitet EWE NETZ eng mit dem Betreiber der Hochspannungsleitungen Avacon und dem Übertragungsnetzbetreiber Tennet zusammen, um gegebenenfalls Anforderungen umzusetzen, die im Rahmen der übergeordneten Netzstabilität nötig werden können.

Für den Verbraucher bedeutet das: Am besten verhält er sich beim Nutzen von Strom nicht anders als sonst. Besondere Vorkehrungen sind nicht erforderlich. Das Verbraucherverhalten ist bei der Kraftwerkseinsatzplanung eine bekannte und konstante Größe. Wenn sich Menschen so verhalten wie immer, ergeben sich keine zusätzlichen unberechenbaren Schwankungen, die die Systemstabilität verringern würden.

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