Neue Leitung für die Insel: EWE NETZ gestaltet die Stromversorgung Borkums neu

Bis 2015 investiert EWE NETZ über 17 Millionen Euro in die Versorgungsstruktur
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Oldenburg/Borkum, 19. Januar 2012. Heute hat EWE NETZ gemeinsam mit dem Bürgermeister Georg Lübben und den Stadtwerken Borkum auf Borkum die Pläne für die Neugestaltung der Stromversorgung der Insel der Öffentlichkeit vorgestellt. Wichtigste Maßnahme wird die Errichtung einer neuen 20.000-Volt-Leitung vom Festland zur Insel. Die Planungen hierfür laufen bereits. Die Arbeiten an der neuen Leitung, die vom Umspannwerk Manslagt nach Borkum führt, sollen im Frühjahr 2012 beginnen. Der Bürgermeister Borkums Georg Lübben begrüßte die Planungen der Oldenburger: „Ohne Strom läuft auch auf einer Insel wenig. Deshalb ist die Versorgungssicherheit für Borkums Bürger und die Gäste von großer Bedeutung. Wir begrüßen das Engagement von EWE NETZ, hier erheblich in die Versorgungssicherheit der Insel Borkum zu investieren.“ Axel Held, Werksleiter der Stadtwerke Borkum, ergänzt: „Auch im Hinblick auf den Ausbau der erneuerbaren Energien auf Borkum ist die neue Leitung positiv.“

„Es gehört zu unserer Philosophie als Netzbetreiber, dass wir vorausschauend agieren, um die Sicherheit unserer Netze auf höchstem Niveau zu halten“ sagte EWE NETZ Geschäftsführer Hans-Joachim Iken. Dafür seien zuweilen auch große Investitionen, wie in diesem Fall von insgesamt 17 Millionen Euro, notwendig. Ohne diese Investitionen und die ebenso wichtige Einbindung der Leitung in das EWE Netz auf dem Festland, sei eine sichere Versorgung mittel- und langfristig schwierig. Thorsten-Peter Müller, der zuständige für das Projekt Seekabel Borkum bei EWE NETZ ergänzte: „Die Inselversorgung ist kein einfaches Geschäft, aber wir haben jahrzehntelange Erfahrung darin und werden auch bei diesem Projekt das besonders sensible Umfeld berücksichtigen.“ So werden für das neue Seekabel moderne Verlegeverfahren wie z.B. das Einspülen Kabels und ein innovatives Horizontalbohrverfahren eingesetzt, die eine sichere und schonende Seekabellegung im Watt sicherstellen. Um dem sich ständig verändernden Wattenmeer gerecht zu werden, wurde zudem der geplanten Trassenbereich und dessen Entwicklung rückwirkend seit 1650 bewertet und auch die zukünftige Entwicklung anhand von Computermodellen analysiert, um eine möglichst optimale Trassenführung gewährleisten zu können.

Als Teil des Projektes wird auf Borkum zurzeit eine moderne Kompensationsanlage installiert, die die Versorgungsqualität der Insel zusätzlich sichert und verbessert. Die so genannte STATCOM (Static Synchronous Compensator) wird zur Spannungsregelung eingesetzt. So können Spannungsabweichungen ins Besondere durch Einspeiseanlagen, die beim Stromtransport über die 23 Kilometer zwischen Festland und Insel entstehen, ausgeglichen werden. Im Ergebnis geht so weniger Energie durch die Übertragung verloren und die Leitungskapazität wird besser ausgenutzt. EWE NETZ-Projektleiter Thorsten-Peter Müller: „Dieses innovative Konzept wird bisher nicht für Verteilnetze genutzt. Wir sind technisch mit diesem Projekt auf Borkum echte Vorreiter.“ Hierfür investiert EWE NETZ rund 2 Mio. Euro. Der Stromrichter soll im Frühjahr in Betrieb genommen werden.

Hintergrundinformation:
 Drei Seekabel versorgen die Insel Borkum mit Strom. Zwei Kabel, die in den 1970er Jahren gelegt wurden, führen nach Norddeich ins dortige Umspannwerk. Ein weiteres Transportkabel wurde in den 1980er Jahren von Borkum nach Manslagt gelegt. Die zwei Kabel der nördlichen Route werden immer wieder an einzelnen Stellen durch natürliche Erdbewegungen und Veränderungen im Watt freigelegt und zum Teil auch beschädigt. Zusätzlich verschärft wird die Situation durch den Schiffsverkehr in zwei Fahrrinnen (Osterems, Greetsieler Ledge), die die Kabel queren: Von 2000 bis heute sind beide Kabel mehrfach durch Fremdeinwirkungen wie Anker oder Schleppgeschirr beschädigt worden. Das südlichere Kabel nach Manslagt ist seit 1990 störungsfrei. Allein dieses Kabel nach Manslagt reicht aus, um die Insel komplett zu versorgen. Zur sicheren Versorgung der Insel Borkum hälte EWE NETZ entsprechende Redundanzen vor. Dies bedeutet, dass sämtliche Betriebsmittel und Übertragungswege in dem Versorgungsstrang nach Borkum doppelt abgesicht sind.

Eine Insel mit Energie zu versorgen, ist eine größere Herausforderung, als das Festland zu vernetzen. So erschwert das Meer die Seekabelverlegung, Instandhaltung und Erneuerung der Leitungen enorm – die Arbeitszeiten sind wetterabhängig, Spezialmaterial muss eingesetzt werden, dass den höheren Beanspruchungen auf See Stand hält und auch für die Arbeiten an den Leitungen ist besonderes Know-how nötig.

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